Unser stolzes und überaus zweckmäßiges Schiff, die D.S. MORGENRÖTE | ZORA, wurde in der Werft von Monfalcone/Tržič nach meinen speziellen Plänen konstruiert. So gab ich etwa die Anweisung, das Schiff möglichst kurz zu machen, da es ihm dadurch leichter fallen würde, sich durch die Eisschollen zu winden. Bug, Heck und Kiel ließ ich abrunden, damit das Eis nirgends einen Angriffspunkt finden könne.
Die Spanten sind aus vorzüglichem italienischen Eichenholz, welches ursprünglich für die norwegische Marine bestimmt gewesen war und dreißig Jahre lang unter Dach gelegen hatte – alles gewachsenes Krummholz. Zur Verstärkung wurden auf die Spanten von außen drei Plankenlagen gelegt. Die innerste ist aus Eiche, 7,5 cm dick, festgenagelt und sorgfältig gedichtet; darauf folgt eine zweite Eichenhaut, 10 cm dick; außerhalb dieser kommt dann die Eishaut aus Greenheart, die ebenso wie die anderen Häute bis zum Kiel hinabreicht. Die Garnierung auf der Innenseite der Spanten besteht aus teils 10 cm, teils 20 cm starken Planken aus Pitchpineholz.
Die MORGENRÖTE ist als Dreimastgaffelschoner getakelt. Außer den gewöhnlichen Schratsegeln haben wir auf dem vorderen Mast zwei lose Rahen für eine Breitfock und ein Toppsegel. Die Masten des Schiffes sind ziemlich hoch und schwer, der Ausguck an der Spitze ist ungefähr 32 Meter über dem Wasser. Es war von Wichtigkeit, ihn so hoch wie möglich anzubringen, damit man eine um so weitere Aussicht hat, wenn es gilt, den Weg durch das Eis zu finden.
Die Maschine wurde nach dem kohlesparenden Dreifach-Expansionssystem konstruiert, hat eine Leistungsfähigkeit von 220 indizierten Pferdestärken und kann bei stillem Wetter mit leichter Last für eine Fahrt von 6 bis 7 Seemeilen in der Stunde sorgen. Wenn wir die Maschine als Compoundmaschine benutzen, können wir der MORGENRÖTE noch größere Fahrt geben und auf diese Weise das Eis forcieren.
 
 
•• Vorbereitung •• Planungsteam •• Ausrüstung •• Besatzung •• Abreise
•• Unser Schiff •• Der Sturm •• In den hohen Norden