3. ETAPPE: ERSTKONTAKT
Wanderung von Sveta Ana (Ljubelj) nach Radovljica
VORSCHAU | HINWEISE ZUR WANDERUNG | WEGBESCHREIBUNG
BEGUNJE | SVETI PETER | DVORSKA VAS | RADOVLJICA
Begunje:
Geiselmuseum
BEGUNJE
Aus der Perspektive eines Wanderers, der über den Loibl und die Preval-Alm nach Slowenien kommt, ist Begunje die erste größere Ansiedelung nach der Grenze. Ihre Besichtigung gerät zu einer Art Einführungskurs in slowenische Zeitgeschichte und Kultur.
Zu Beginn wird man aber mit den »zivilisatorischen Leistungen« der deutschen Okkupatoren konfrontiert. Im Dragatal, dem Hintereingang Begunjes, erinnert eine Gedenkstätte an die massenhafte Ermordung einheimischer Geiseln durch die Nazis. Es handelte sich dabei um sogenannte »Sühnemaßnahmen« zur Vergeltung von Partisanenangriffen. Eine überlebensgroße Metallskulptur von Boris Kalin hält den Augenblick einer Hinrichtigung fest und verleiht ihm durch künstlerische Überhöhung so etwas wie Würde. Furchtlos und mit entblößter Brust blickt die Geisel dem Tod ins Auge. Ringsum stehen steinerne Prismen mit den Namen und Herkunftsorten der Opfer. Im Sommer düngen Kühe den moosigen Boden. Etwas abseits trägt eine abstrakte Skulptur die Inschrift: »Hier, in dieser Bergwelt / und in schrecklichen Zeiten / wurden Männer, Frauen und Kinder dahingemetzelt. / Nun herrscht wieder Frieden / aber die Stille / klagt die Mörder an / und huldigt den Erschlagenen.« Im Fremdenverkehrsprospekt ist der Hain als lustiger Grabhügel mit blauen Blümchen dargestellt.
Nur wenige Schritte weiter macht die verfallene Burg Kamen mit einem mächtigen und teilweise restaurierten Turm auf sich aufmerksam. Es ist die bedeutendste Ruinenanlage in Gorenjska; ihre beachtliche Größe wird aber erst bei der Begehung deutlich. Leider ist der Versuch einer musealen Aufbereitung in den ersten, reichlich improvisierten Ansätzen stecken geblieben. Die ältesten Gebäudeteile, vermutlich der Südturm mit dem Wohntrakt, stammen aus dem 12. Jahrhundert und dienten erst den Ortenburgern, später den Grafen von Celje als Herrschaftssitz. Später residierten hier die Lamberger, deren angeblicher Heldenmut im Kampf gegen die Türken im Volkslied besungen wird. Freilich suchten die tapferen Ritter hier auch vor den aufständischen Bauern Zuflucht. Anfang des 18. Jahrhunderts übersiedelten die Schlossherren ins Ortszentrum, und die Burg Kamen verfiel.
Ihr neuer Sitz, nach dem Geschlecht der Kacijaner Schloss Katzenstein genannt, beherrscht seither Begunje – weniger in architektonischer Hinsicht als aufgrund seiner mehrfachen Zweckentfremdung. Im Park sitzen Frauen und Männer in Pyjama und Morgenrock auf den weiß lackierten Bänken – Patienten des Psychiatrischen Krankenhauses, das hier untergebracht ist. Wer an Depressionen leidet, wird das Ambiente vielleicht als paradoxe Intervention erleben: Das Schloss fungierte 1941 bis 1945 als Gestapo-Gefängnis; der von einer hohen Mauer umgebene Garten, er diente als Anhaltelager, wurde nach dem Krieg zur Gedächtnisstätte umgestaltet. Im Eingangsbereich, wo die Kranken auf Besuch oder Entlassung warten, kauert ein Gefangener aus Metall; ein paar Schritte weiter, rechts der Allee, hält eine friedhofartige Anlage die Erinnerung an die Naziopfer wach. In einem Nebentrakt des Schlosses wurde 1961 das muzej talcev (Geiselmuseum) eingerichtet, das die Geschehnisse während der deutschen Besatzung dokumentiert.
Schon wenige Tage nach dem Einmarsch der Wehrmacht im April 1941 wurde Oberkrain dem Reichsgau Kärnten angegliedert. Zum Chef der Zivilverwaltung wurde SS-Brigadeführer Franz Kutschera ernannt, den der »Führer« mit weitreichenden Vollmachten ausstattete. Der Auftrag lautete, »dieses Land wieder deutsch« zu machen, und zwar mit allen Mitteln. So ordneten die Besatzer die Auflösung sämtlicher slowenischer Vereine und Organisationen sowie die Beschlagnahme ihrer Vermögen an. Slowenische Bibliotheken und Archive wurden geplündert oder überhaupt zerstört. Auch alle äußeren Zeichen slowenischer Kultur verschwanden: Slowenische Orts- und Straßennamen mussten deutschen Bezeichnungen weichen, slowenische Vornamen durch deutsche Taufnamen ersetzt werden. Slowenische Kindergärten wurden geschlossen, und in den Schulen übernahmen mehrere hundert deutschsprachige Lehrer aus dem »Reich« den Unterricht. Auch die erwachsene Bevölkerung wurde angehalten, Deutschkurse zu besuchen und sich ihrer »germanischen Wurzeln« zu besinnen.
Gleichzeitig gingen Sondereinheiten brutal gegen »rassisch unzuverlässige« Elemente vor. Die erste Säuberungswelle galt slowenischen Führungskräften, Priestern und Intellektuellen, der bald Massenverhaftungen und Deportationen anderer Bevölkerungsgruppen folgten. Tausende Gefangene fanden sich in den Sammellagern von Begunje, Goričane und Šentvid wieder, um von dort in den Südosten Jugoslawiens verfrachtet zu werden. So wurden im Juli 1941 2.300 Personen nach Serbien deportiert; weitere Massentransporte fanden im Frühjahr 1942 statt. Der ursprüngliche Plan der Besatzer, rund die Hälfte der Bevölkerung in Gorenjska (Oberkrain) auszusiedeln, musste jedoch aufgrund des wachsenden bewaffneten Widerstands aufgegeben werden. Auf die ersten militärischen Erfolge der Partisanen reagierten die Deutschen mit verschärften Repressalien gegen die Zivilbevölkerung. Um der Befreiungsfront die materielle Basis zu entziehen, wurden ganze Dörfer, darunter Kokra und Gradišče »geräumt«, d. h. dem Erdboden gleichgemacht, und wer immer sich der Unterstützung der Partisanen verdächtig machte, musste damit rechnen, hingerichtet zu werden.
In Begunje, das die Deutschen Vigaun nannten, befand sich das Gestapo-Hauptquartier. Hier wurden insgesamt 12.134 Personen festgehalten – neben aktiven Widerstandskämpfern hauptsächlich deren Angehörige bzw. Sympathisanten, darunter auch Kleinkinder und Greise. Die Nazis konnten hier auf die Infrastruktur zurückgreifen, die im 19. Jahrhundert geschaffen worden war, als man das Schloss in ein Frauengefängnis umfunktionierte. Um dem Naziterror den Anschein von Legalität zu geben, installierte Kutschera im Juli 1941 ein »Sondergericht«, das sich unter dem Vorsitz von Kurt Messinger mit der »Aburteilung kommunistischer Elemente« befasste. Das Gericht tagte in der Kapelle des Schlosses; die erste Sitzung fand im August 1941 statt und endete mit vier Todesurteilen, die bereits am darauffolgenden Tag von Polizisten vollstreckt wurden.
Ihren besonderen Sinn für Proportionen stellten die Nazis bei den Geiselerschießungen unter Beweis. Für jeden Deutschen, der bei Partisanenüberfällen umkam, mussten zehn Geiseln ihr Leben lassen, während für jeden getöteten slowenischen Kollaborateur »nur« fünf Geiseln exekutiert wurden. Meist fiel die Wahl auf Bewohner der betreffenden »Bandengebiete«; ihre Hinrichtung fand entweder vor Ort oder auf dem Richtplatz in Begunje bzw. im Draga-Tal statt. Gipfel des Zynismus: die öffentliche Anprangerung der Geiseln und die Bekanntgabe ihrer Exekution auf – zweisprachigen! – Plakaten und Flugblättern.
Aus der peniblen Buchführung der Nationalsozialisten geht hervor, dass in Gorenjska während der Okkupation (mindestens) 1.270 Geiseln erschossen wurden, darunter 849 Häftlinge aus Begunje. Weitere 5.100 Häftlinge landeten in deutschen Konzentrationslagern, davon 989 in Mauthausen. Die wenigsten kehrten nach dem Krieg zurück.
Beklemmender als jede Statistik sind die zehn ehemaligen Gefängniszellen im Geiselmuseum. Hier waren die »gefährlichsten Volksfeinde« untergebracht, buchstäblich in Ketten gelegt und den sicheren Tod vor Augen. Ständige Appelle, stundenlange Verhöre und Folterungen gehörten zur täglichen Praxis und sollten die unterernährten und geschwächten Häftlinge moralisch brechen. Besonders standfeste Gefangene, wie etwa der kommunistische Parteisekretär in Gorenjska, Tone Dolinšek-Metod, wurden mehrmals gezwungen, die Erschießung ihrer Genossen mitanzusehen.
An den Zellenwänden findet sich eine Reihe von Inschriften und Zeichnungen der Häftlinge. Die Graffiti wurden nach dem Krieg freigelegt und restauriert. Kaum nachzuvollziehen ist der Heldenmut mancher Todeskandidaten. »Mutter, es ist besser zu sterben, als so ein Leben zu leben«, ritzte etwa Rezika Dragar, »Arbeiterführerin, Revolutionärin und Nationalheldin«, in den Putz. »Das Hakenkreuz wird unter dem Gewicht unserer Opfer zerbrechen. (...) Mein Körper muß zwar sterben, aber meine Idee wird weiter leben.« Neben heroischen Botschaften und verzweifelten Durchhalteparolen finden sich aber auch Inschriften wie diese: »Ich bin allein im Bunker. Ich weiß nicht, was aus mir wird. Ich leide sehr. Mutter, wo bist Du? Ich bin siebzehn Jahre alt. Frančka Baglic«.
Als Zentrum nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Gorenjska geriet Begunje bald ins Visier der Befreiungsfront. Bereits im August 1941 planten die Partisanen eine großangelegte Operation zur Befreiung der Lagerinsassen. Die Aktion scheiterte am Verrat eines Kollaborateurs; die daraufhin verstärkte Bewachung verhinderte jeden weiteren Angriff auf das Lager. Erst im April 1945 endete das Martyrium der Gefangenen. 300 Partisanen umstellten das Lager, und die Deutsche Garnison – die den Befehl zur Ermordung aller Insassen erhalten hatte – ergab sich nach zweitägigen Verhandlungen. 632 Häftlinge konnten gerettet werden.
»Nach der Befreiung«, heißt es auf der Homepage des Ortes, »wurde in der Burg [Katzenstein, Anm.] eine Besserungsanstalt eingerichtet« – eine noble Umschreibung der Tatsache, dass man hier hochrangige Nazis, Kriegsverbrecher und Kollaborateure festhielt und der »revolutionären Justiz« zuführte. Unter ihnen befanden sich auch etliche jener Kärntnerinnen und Kärntner, die zu Kriegsende festgenommen und nach Jugoslawien gebracht wurden. In der Kärntner Öffentlichkeit gelten diese Verhaftungen als willkürliche »Verschleppungen«, durch die sich die Partisanen an ehemaligen Abwehrkämpfern und anderen »Heimattreuen« gerächt hätten. Auch wird bisweilen behauptet, dass kein einziger von ihnen aktiver Nationalsozialist oder an Kriegshandlungen beteiligt gewesen sei. Dabei werden gleich mehrere Tatsachen unterschlagen: Erstens handelte es sich bei den Partisanen zu diesem Zeitpunkt bereits um reguläre, von den Alliierten als Verbündete anerkannte Truppen. Zweitens konnten sich die Jugoslawen bei den Festnahmen auf die Moskauer Deklaration berufen, wonach NS-Verbrecher zu verhaften und zu bestrafen waren. Denn auch die These von der pauschalen Unschuld der »Verschleppten« lässt sich, drittens, kaum aufrecht erhalten (auch wenn sich unter den Inhaftierten zwei halbwüchsige Kinder sowie zwei Ehefrauen befanden). Bei den in Begunje festgehaltenen Kärntnern handelt es sich im Wesentlichen um zwei Gruppen. Die eine war in der NS-Zeit in Kärnten tätig gewesen und auch dort verhaftet worden, darunter zahlreiche NS-Funktionäre und »Alte Kämpfer«. Die andere Gruppe, im Nachkriegs-Kärnten verharmlosend als »Zivilbeamte« bezeichnet, war Teil des NS-Okkupationsapparats in Gorenjska gewesen. Sie bekleideten wichtige Funktionen wie die eines Bürgermeisters, Amtsarztes oder Leiters des Kreisgerichtes. Auch der Lagerkommandant von »Vigaun« sowie Angehörige der Wachmannschaft und Gestapobeamte zählten dazu. Die Mehrzahl der Inhaftierten kehrte nicht mehr nach Kärnten zurück.
An die Zeit des bewaffneten Widerstands wird man auch im Foyer des Verwaltungsgebäudes der Elan-Fabrik erinnert, die sich im Süden Begunjes breit macht. Sie wurde im Jahr 1945 als private Genossenschaft gegründet und ging aus einer kleinen Manufaktur hervor, die im Untergrund Skier für Partisanen erzeugte. In den Vitrinen des kleinen Hausmuseums finden sich neben Brettern aus der Zeit des 2. Weltkrieges auch Skier aus dem, wer’s glaubt, 17. Jahrhundert. Historische Fotografien illustrieren die Entwicklung vom primitiven Handwerksbetrieb zu einem der prestigeträchtigsten Unternehmen Sloweniens.
Bereits im ersten Jahr seines Bestehens produzierte Elan 800 Paar Skier. Zählte anfänglich die Volksarmee zu den Hauptkunden, fanden sich bald auch ausländische Abnehmer, vor allem in Amerika. 1948 wurde der Betrieb verstaatlicht. Zwei Jahrzehnte später hatte sich die Produktpalette vervielfacht. Neben Alpin- und Langlauf-Skiern wurden u. a. Tennisrackets, Eishockeyschläger, Rennschlitten und sogar Ruderboote erzeugt – Sportgeräte aller Art, sofern sie sich nur aus Holz herstellen und zur Regeneration der Werktätigen gebrauchen ließen.
Neue Werkstoffe kamen in den 70er Jahren zum Einsatz, als sich Elan wieder ganz auf die Produktion von Skiern bzw. auf deren technische Weiterentwicklung konzentrierte. Dank verschiedener Innovationen und einer geschickten Vermarktung brachte es der Betrieb in den 80er Jahren kurzzeitig sogar zum internationalen Marktführer. Unbezahlbares Aushängeschild: Ingemar Stenmark, »bester Schifahrer aller Zeiten«, der auf Elan-Brettern ein Skirennen nach dem anderen gewann. In diese Zeit fällt auch der Auf- und Ausbau ausländischer Produktionsstätten, wie die Fabrik in Fürnitz/Brnca in Kärnten, damals vom Heimatdienst als »Titobetrieb« denunziert.
1990 hatte der Höhenflug ein Ende. Der Markt für Alpinskier war eingebrochen; grobe Managementfehler und die Hyperinflation in Jugoslawien taten das ihre: Elan, einstiger Stolz der Sozialistischen Republik Slowenien, ging in Konkurs und in der Folge ins Eigentum der Gläubiger über. Eine weitere Demütigung erlebte der Betrieb, als er, ein Jahr nach der Wende, ausgerechnet von der Privredna Banka Zagreb erworben wurde. Allerdings erholte er sich unter der Knechtschaft kroatischen Kapitals erstaunlich rasch. Wieder spielte Elan eine Vorreiterrolle, nämlich bei der Entwicklung des Carving-Skis, der einen neuen Boom im Alpinskilauf auslöste. Auch in der Produktion von Snowboards und Segelbooten knüpfte die Firma an frühere Erfolge an.
Im Jahr 2000 nahm sich die Slowenische Entwicklungsgesellschaft des Unternehmens an. Seither scheint es mit Elan ein weiteres Mal bergauf zu gehen. Glaubt man der Firmendarstellung, zählt Elan bereits wieder zur Weltspitze am Ski- und Snowboard-Sektor, nicht zuletzt dank starker Partner in Skandinavien. Heute werden in Begunje jährlich 500.000 Paar Skier produziert, was im Hauptwerk immerhin rund 1.000 Arbeitsplätze sichert. Neue Produkte, wie Fahrräder und Sportbekleidung, zeugen von ungebrochenem unternehmerischen Optimismus. Etwas nachdenklich stimmen allerdings die am Firmengelände gelagerten Segelbootrümpfe: noch gar nicht ausgeliefert, bieten sie bereits ein Bild gestrandeter Wracks.
Ein Exportschlager ganz anderer Art hat Begunje (zumindest in einschlägigen Kreisen) weltberühmt gemacht: die volkstümliche Musik der Gebrüder Slavko und Vilko Avsenik, kurz »Oberkrainer« genannt. Ihr Geburtshaus befindet sich am südlichen Ortsrand. Vom stattlichen, aber schlichten Dorfgasthaus, das die einheimische Bevölkerung eher unter dem Vulgo-Namen »Pri Jožovcu« kennt, ist es mit großem finanziellen Aufwand und wenig gestalterischer Phantasie zur vielbesuchten Pilgerstätte für Liebhaber volkstümlicher Musik geworden. Es umfasst heute einen Konzertsaal für 350 Besucher, einen kleineren Avsenik-Clubraum, ein Restaurant mit Gastgarten, das Avsenik-Museum samt Galerie im ersten Stock, ein Tonstudio sowie einen Laden für Musik- und Texthefte, Tonträger, Bücher, Festschriften und Fanartikel aller Art. Ganzjährig, mit einer kurzen Unterbrechung in den Wintermonaten, finden im Veranstaltungszentrum, das mit modernster Tontechnik und Versatzstücken aus dem »Musikantenstadl« ausgestattet ist, Konzerte volkstümlicher Musikgruppen statt.
Die »Galerija Avsenik« ist neben dem Avsenik-Museum und dem Verkaufsladen für Avsenik-Produkte auch Sitz der Hohner-Generalvertretung für Slowenien und der Akkordeonschule Avsenik. Von hier aus bearbeitet der deutsche Klaviatur-Akkordeon-Hersteller (in Slowenien und in Österreich wird das Akkordeon auch »(Zieh-)Harmonika« genannt) mit Slavko Avsenik als Werbeträger den slowenischen und südslawischen Markt. Im Frühling, Sommer und Herbst finden in den Räumen der »Galerija Avsenik« Harmonika-Workshops statt. In Gruppen- oder Einzelunterricht wird von lokalen Musikpädagogen das Geheimnis des »Avsenik-Sounds« mit seiner charakteristischen Rhythmik und Phrasierung gelüftet und geprobt. Unterrichtet werden auch die restlichen Instrumente des klassischen »Oberkrainer-Quintetts«: Trompete, Klarinette, Bassflügelhorn und Gitarre. Nach neun zweistündigen Unterrichtseinheiten können die erworbenen musikalischen Fähigkeiten bei einem Live-Auftritt erprobt und ein Diplom entgegengenommen werden.
An der »Rückseite« des Ortes, östlich der Hauptstraße, vermittelt eine Reihe alter Bauernhäuser einen guten Eindruck von der alten Dorfstruktur. Wohnhäuser, Keuschen und Wirtschaftsgebäude stehen dicht an dicht, teilweise durch abenteuerliche Zubauten etwas verunstaltet, aber dennoch sympathisch kleinteilig. Auffallend die gepflegten Hausgärten mit ihren üppigen Rabatten, die – wie überall in Slowenien – auf den hohen Stellenwert der Selbstversorgung verweisen. Besonders reizvoll: das verwunschene Haus Nr. 48 im Ortsteil Zgoža. Ein Arkadengang mit Steinsäulen, ein blumengeschmückter Stiegenaufgang und eine Weinlaube lassen an südliche Gefilde denken.
EINKEHR: Restavracija Avsenik pri Jožovcu. Was an Speisen geboten wird, ist wesentlich genießbarer als das Ambiente. Komfortable Zimmer. Tel. +386/4/5307030.