Hilde Fuchs:

JETZT BIN ICH EINE BEGEHBARE DICHTERPLASTIK

Hommage an Werner Schwab ­ Rauminstallation


Werner Schwab antwortete auf die Frage, wie er sich im Erfolg als Schriftsteller fühle: »Jetzt bin ich eine begehbare Dichterplastik«. Die Rauminstallation von Hilde Fuchs ist der Versuch, im Sprachkünstler auch den Bildhauer zu entdecken, der Schwab ja eigentlich war: er besuchte die Kunstgewerbeschule in Graz und studierte von 1979 bis 1982 bei Bruno Gironcoli in Wien. Schwab »entwickelte, vom Meister bestärkt, ein sensibles Gespür für Materialien: Stein, Raum, Sprache waren ihm gleichberechtigte Rohstoffe.« (Christian Seiler, DIE WELTWOCHE 4/94). Während dieser Zeit entstanden Reliefarbeiten aus verderblichen Materialien (Fleisch, Innereien, Fleischhauerabfälle, Zucker, Ruß und Erde), die er bald mit Schrift und Fotos kombinierte. Sein Text Orgasmus: Kannibalismus ­ Sieben Liebesbriefe an die eigene Beschaffenheit wurde in Kombination mit diesen Reliefs entwickelt und als Buchprojekt konzipiert.