Lawrence Weiner
Holz (Nass & in Kärnten)
Westfassade Neubau


Lawrence Weiner kann ohne Umschweife als einer der Superstars textbasierter Kunst seit den sechziger Jahren bezeichnet werden. Die Neuinstallation seines Werks verbindet die globale Sprache öffentlicher Kommunikation mit einer anderen Form von Repräsentation des Regionalen. Verfasst in den Minderheitssprachen der aneinander grenzenden Regionen Kärnten, Slowenien und Friaul, deren Grenzen sich in Sichtweite der Universität befinden, stellen die Sätze Lawrence Weiners Landschaft im weitesten Sinn des Wortes dar. Die Texte bedürfen keiner Entschlüsselung. In uncodierter Form »sind« sie was sie sagen/darstellen. Das »Blickfeld«, das sich der Betrachter erschließen kann, reicht von Bergen über Wälder zu Seen ebenso wie aus einer konfliktbeladenen Geschichte in eine politisch immer noch prekäre Gegenwart.

 

Weiner arbeitet mit Sprache.
Die Bilder, die der Künstler erzeugt, entwickelnsich erst in der Vorstellung der Betrachter (Leser). Seine Werke sind subtile und präzise Formulierungen, in denen alle Wörter in genau erwogener Beziehung zueinander und zur ausgesprochenen oder angedeuteten Aussage stehen. Entsprechend schwer sind sie oft zu übersetzen, was als Reflexion über die Bedeutung von Begriffen zusätzlicher Bestandteil seines Werks sein kann.

Aus: Hallen für neue Kunst, Schaffhausen,
web-site text, www.modernart.ch
----------------------------------------------------------------------------------------------------------

Lawrence Weiner

York geboren und lebt in New York und Amsterdam. Der Schwerpunkt seiner Ausbildung lag auf der Literatur und Philosophie. Nachdem er das Hunter-College abgebrochen hatte, unternahm er Reisen nach Kalifornien, Mexiko, Kanada und Europa. Um 1960 begann die künstlerische Laufbahn Weiners. Schon in den frühen skulpturalen und malerischen Auseinandersetzungen brachte er Denkprozesse zur Anschauung: In Mill Valley in Kalifornien erzeugt er in der Reihe der sogenannten »Cratering-pieces« durch Explosionen Bodenkrater um herkömmliche Grenzen der Skulptur zu hinterfragen. Seit 1967 formuliert er sein Werk in rein sprachlicher Ebene und benutzt dazu Galerien und öffentliche Orte. Linguistische Formulierungen werden seit 1969 auch in Büchern, auf Plakaten, Postern, Flugblättern, Drucksorten aller Art platziert und seit 1972 in Form von Videos, Filmen und Tonbändern produziert.