Die Kärntnerinnen und Kärntner gelten im Allgemeinen als sangesfreudiges Volk. Im Besonderen trifft diese Behauptung auf die Kärntner Slowenen zu: kein Dorf kommt ohne eigenen Gesangsverein oder Kirchenchor aus, Feste und Kirchtage klingen sangestrunken aus, von »Choroffensiven« in Kärnten/Korosˇka bleibt niemand verschont. In keinem anderen österreichischen Bundesland werden Vokslieder zum national-ideologischen Vehikel hochstilisiert und ist gar von »Kampfsingen« die Rede, wie in Kärnten/Korosˇka.
Zweifellos wirken Klänge, Sprache, und Alltagsgeräusche identitätsstiftend, konstituieren subjektive Verortung und tragen wesentlich zur Entstehung eines lokalen Kolorits bei. Das zweisprachigen Gebiet Südkärntens weist in dieser Hinsicht eine besonders reichhaltige »Stimmenvielfalt« auf. Diese mit den Mitteln des zeitgenössischen Musikschaffens zu »erforschen« und künstlerisch zu transformieren ist Ziel des Projekts »Vojsiz, Savndz in Rizm«. Unter sachkundiger Begleitung des Musikers/Kurators Helge Hinteregger begeben sich drei weitere Musikschaffende/Komponisten auf musikalische Spurensuche nach Unterkärnten. Die Ergebnisse der Feldforschung dienen als Ausgangsmaterial für ein musikalisches Werk, das im Rahmen einer Aufführung sowohl live als auch als CD-Edition präsentiert wird.