»Zeigt die
Zähne, seid laut, seid sperrig und lasst euch nicht entsorgen.«
Mit diesen Worten schloss Unikum-Protagonist Gerhard Pilgram seine Grundsatzrede
gegen jene Kulturpolitik der Einschüchterung und des Kahlschlags,
deren Auswirkungen das Universitätskulturzentrum bald nach Jörg
Haiders Amtsantritt zu spüren bekam. |
Unikum-Performance: »Großes Grollen« |
Zugabe: Der Kettenbagger tanzt noch ein bisschen auf dem Blech herum. Aber auch das reicht nicht, um es endgültig zu beseitigen. Kleiner kriegen, ja, zerstören, nein: Das bleibt als Botschaft des »Großen Grollens«, mit dem das Unikum am Sonntag in Weizelsdorf zum Widerstand gegen eine restriktive Kulturpolitik aufrief. Was noch bleibt: Die bestürzend lange Liste der unter Kulturreferent Haider finanziell ausgehungerten freien Kulturgruppen Kärntens. Und die Erinnerung an eine mitreißende Performance: Da diente ein windzerknülltes Blechdach als Schlaginstrument, Verstärker, Unterstand für Blasmusiker, Turngerät, Prügelknabe und letztlich »blutendes« Symbol. Und trotz berechtigten großen Grolls war den Schlagwerkern rund um Emil Kristof der Spaß an der (zuletzt farbspritzenden) Freud' ebenso anzumerken wie den zahlreichen Zusehern die Faszination am abschließenden Vernichtungsballett des Kettenbaggers. (Frieda Stank) |