ZUSÄTZLICHE ETAPPEN

XVIII. ZU DEN PARTISANEN: WANDERUNG BEI TOLMIN
XIX. AN DER FRONT: WANDERUNG VON PLAVE NACH NOVA GORICA
XX. UMWEG ZUM MEER: WANDERUNG VON SEŽANA NACH BAGNOLI
XXI. MISSING LINK: WANDERUNG VON AVČE (ROČINJ) NACH KANAL

XIX. AN DER FRONT: WANDERUNG VON PLAVE NACH NOVA GORICA
Plave, die westlichste und vorletzte Station der Wocheiner Bahn, ist Ausgangspunkt dieser landschaftlich und zeitgeschichtlich höchst interessanten Wanderung. Spielte bei den bisherigen Etappen die Soča keine besondere Rolle, wird man bei diesem Teilstück über weite Strecken vom Fluss begleitet. Man sieht ihn allerdings auch diesmal kaum aus der Nähe, sondern betrachtet ihn stets von oben – als dünnes, flaschengrünes Band tief unten im Tal. 400 Meter höher vollführt der Sabotin, ein schmaler Rücken an der rechten Talseite, dieselbe Schlangenbewegung. Sein felsiger Kamm, auf dem man (nach gut einstündigem Anlauf im Wald) in südöstlicher Richtung ansteigt, bildet das Herzstück der Wanderung. Der Weg folgt einem besonders heftig umkämpften Abschnitt der Isonzofront und führt an einer schier endlosen Reihe von Schützengräben, Bunkern und Stellungen vorbei. Höhepunkt der Gratwanderung: ein nur 609 m hoher Gipfel, von dem sich eine bessere Aussicht bietet als von so mancher Bergspitze in den Alpen. Besonders eindrucksvoll ist der Blick auf Nova Gorica und Gorizia, die architektonisch nicht gegensätzlicher sein könnten und noch immer zwei politische Welten zu repräsentieren zu scheinen. Die Staatsgrenze gibt auch die Richtung des Abstiegs nach Solkan vor. Man passiert die mächtige Eisenbahnbrücke am Ausgang des Tales, betritt die geteilte Stadt und wandert entlang des »Eisernen Vorhangs« zum Bahnhof von Nova Gorica.

Anmerkungen:
Anstrengende Wanderung. Anstiege: Rund 500 m. Länge: 15 km. Gehzeit: 6 Stunden. Karte: Izletniška karta Goriška, 1:50.000, Geodetski zavod Slovenije. Einkehr: Hütte am Sabotin (temporär).
Besondere Hinweise: Der Kammweg am Sabotin ist auf den slowenischen Wanderkarten nicht eingezeichnet! Der Weg ist für Wanderer mit ausgeprägter Höhenangst sowie für Kinder nicht geeignet. Trittsicherheit und festes Schuhwerk unbedingt erforderlich. An heißen Tagen ist von der weitgehend schattenlosen Wanderung abzuraten!
Wer gut zu Fuß ist, kann die Etappe mit dem ersten Teil der Wanderung von Plave nach Medana verbinden (Aufstieg zur Korada, von dort auf sehr schönem Panoramaweg bis Vrhovlje), und sich damit ein unvergessliches Landschaftserlebnis bescheren. Zusätzlicher Zeitaufwand ca. 3 Stunden.

Wegbeschreibung:
Man wandert vom Bahnhof Plave auf einer Straße in südlicher Richtung und gelangt nach 10 Min. zu einer Kreuzung (Gostilna Pri Mostu). Man geht geradeaus, um sich nach 50 m nach links in ein Sträßchen zu wenden (Wegweiser »Prilesje«). Nach 15 Min. erreicht und durchschreitet man die Ortschaft auf der nun ansteigenden Straße. Bald darauf eine Kreuzung; man wendet sich nach links in einen geschotterten Fahrweg (geradeaus das Kirchlein Sv. Ahacij). Der Weg folgt kurz der Bahn, um sie danach zu unterqueren. Unmittelbar VOR dem Durchlass wendet man sich nach rechts in einen ansteigenden breiten Weg (eine alte Militärstraße). Knapp einstündiger, etwas eintöniger Anstieg im Wald. Bei einem Querweg unterhalb einer Starkstromleitung geht man rechts, weiter bergauf. Man folgt dem Hauptweg – nun teilweise in offenem Gelände mit schönen Blicken und angenehmer Vegetation – bis zu einem Schottersträßchen und wendet sich auf diesem nach links (Wegweiser »Sabotin«; 1:45 Std.).
Bequemer Kammweg bis zu einem Haus. Weiter auf schmälerem Weg, anfänglich im Wald, dann entlang der Felskante oberhalb des Soča-Tales. Tiefe Blicke. Überall alte Schützengräben und Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg. Man gelangt zum ersten »Gipfel« des Sabotin (3:00 Std.).
Weiter auf schmalem Grat und steinigem Pfad bis zum Gipfelhaus (3:45). Von hier folgt man der markierten »Južna pot« (dem südlichen Weg) 10 Min. bis zum Gipfel des Sabotin. [Zuvor empfiehlt sich die Besichtigung einer Kaverne am Einstieg zur »Severna pot« (dem nördlichen Weg).] Abstieg entlang der Staatsgrenze in südöstlicher Richtung bis zu einer Kirchenruine. Schönes Panorama.
Weiter in Serpentinen steil bergab bis zu einer Autostraße, welche man quert, um bald darauf erneut zur Straße zu gelangen. Auf dieser links bergab bis zur Brücke über die Soča. Man quert den Fluss, wendet sich nach rechts und betritt Solkan (5:30 Std.). Einkehrmöglichkeit.
Man folgt der Hauptstraße knapp 10 Min. bis zum Hotel Sabotin, wo sie eine Linkskurve beschreibt. Man geht geradeaus und folgt der cesta IX. korpusa, diverse Abzweigung ignorierend und die Bahn unterquerend bis zum Bahnhof Nova Gorica (6:00 Std.).