Rolling Stones in Dordolla!

Verehrtes Publikum, geschätzte Freundinnen und Freunde der Antike!
Vergessen Sie Homer, Camus und Enzensberger! Die Geschichte des Sisyphos wird neu geschrieben. Als Revolutionsoper von Yulia Izmaylova und Felix Strasser. Vertont von Jozej Stikar.
Auf die Bühne gebracht wird das Werk von Marjan Štikar und seiner Truppe. Sechssprachig: furlan, italienisch, slowenisch, griechisch, englisch, deutsch. Wie es sich gehört im Vielvölkerdorf Dordolla. Dordolla im Herzen Europas. Europa – demnächst ohne Stier. Warum? Warten Sie es ab.
Sisyphos, das Schlitzohr, ruft zum Aufstand. Es wird aufgeräumt. Mit Despoten, Henkern, Göttern, Führern, Polizisten, Statthaltern, ­Autokraten, Bauunternehmern, Dieben, Spitzeln, Verrätern, Kollaborateuren, Würdenträgern und anderen Halunken. Radikal.
Werden Sie Zeuge einer Götterdämmerung, die Richard Wagners Version als lächerliches Unterfangen, als Karikatur des Aufbegehrens gegen die sogenannten Unsterblichen, erscheinen lässt. Denn wo Sisyphos und seine Kumpane zugange sind, gibt es keine halben Sachen, keine Kompromisse, kein Kleinbeigeben, keine Anbiederung an die Obrigkeit. Stattdessen wird gelogen, getäuscht, genarrt und ­übertölpelt. Mit Erfolg. Denn die elitären Dummköpfe – allesamt männlich – fallen darauf herein: die olympischen Wichtigtuer und Helfershelfer der Macht, die Repräsentanten der Tyrannei, die Ordnungshüter und Kontrolleure. Doch sie schlagen zurück.
Keine Angst: Nach einer Orgie der Gewalt erwartet die Zuseher und -hörerinnen ein romantisches happy end. Was will man mehr?!
Kommen Sie nach Dordolla und wohnen Sie der Weltrevolution auf dem Dorfplatz bei. Machen Sie mit. Kein Stein bleibt auf dem ­anderen, weil alle (Steine) zu Grunde gehen. Und wir alle rolling stones sind.