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offene orte | luoghi aperti | odprti prostori

 

  Vorbemerkung:
Das Jahresprogramm 2008 des Universitätskulturzentrums UNIKUM steht im Zeichen des trilateralen EU-Projektes OFFENE ORTE | LUOGHI APERTI | ODPRTI PROSTORI, das im Sommer 2008 seinen Anfang nimmt und bis Ende 2009 währt. Es umfasst insgesamt sieben Teilprojekte, denen vier vorbereitende Projekte im Frühjahr 2008 vorausgehen.

Zum Gesamtprojekt:
Der Reichtum und die Vitalität einer Kulturlandschaft hängen nicht zuletzt von den Freiräumen ab, die sie den Kunstschaffenden und deren Adressaten bietet. Wo Freiräume fehlen, muss um sie gekämpft werden; wo sie existieren, gilt es, sie gegen kommerzielle Vereinnahmung und politische Bevormundung zu verteidigen. Das Projekt OFFENE ORTE | LUOGHI APERTI | ODPRTI PROSTORI widmet sich solchen »befreiten Gebieten« im Dreiländereck von Kärnten, Friaul und Slowenien. Es handelt sich dabei um konkrete Orte ebenso wie um gedankliche Freiräume und künstlerische Experimentierfelder. Allen gemeinsam ist, dass sie in wirtschaftlichen Randgebieten bzw. Grenzregionen angesiedelt sind, wo das kulturelle Leben nicht zuletzt von ethnischen Minderheiten geprägt wird. Ein weiteres Merkmal ist, dass diese Orte keinem provinziellen Selbstverständnis unterliegen, sondern sich an internationalen künstlerischen Standards orientieren.

Ziel ist es, diese Orte mittels künstlerischer Maßnahmen und Interventionen exemplarisch zu beleuchten und ihren inneren Zusammenhang, der sich oft erst auf den zweiten Blick erschließt, darzustellen. Damit sollen gemeinsame Potentiale genützt und neue, ungewöhnliche Kooperationen zwischen Kultureinrichtungen und KünstlerInnen eingegangen werden. Dies schließt insbesondere den wechselseitigen Künstleraustausch sowie die länderübergreifende Präsentation der künstlerischen Produkte ein. Dargestellt werden soll eine »Inselwelt der Kunst und Kreativität«, die überregional wahrnehmbar wird und grenzüberschreitende Publikumsströme in Gang setzt. Angesprochen wird die örtliche Bevölkerung ebenso wie mobile Kulturinteressierte und Touristen.Die Schauplätze sind:
› Orte, die fernab des Kunstbetriebes und der Kulturindustrie die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst und die Kommunikation zwischen Kulturschaffenden und Menschen, die der Kunst gewöhnlich fern stehen, ermöglichen.
»Unorte«, die sich der öffentlichen Wahrnehmung durch scheinbare Bedeutungslosigkeit entziehen und gerade dadurch besondere Gestaltungsmöglichkeiten bieten.
Öffentlicher Raum in Gegenden, die von Abwanderung und dem Rückgang von Zivilisation betroffen sind.
Kooperationspartner sind:
Kulturinitiativen, die regionale Identität nicht als kulturelle Zwangsjacke verstehen, sondern als mehrdimensionalen Begriff, der die kritische Distanz zur so genannten Heimat einschließt.
Kulturschaffende, die Kunst und deren Vermittlung als emanzipatorische Aufgabe betrachten und sich mit Gegenentwürfen zu einer ausschließlich ökonomisch determinierten Gesellschaft befassen.
Namentlich sind dies:
– STATIONE DI TOPOLÒ/TOPOLUOVE (Friaul, IT)
– KULTURNO UMETNIŠKO DRUŠTVO »OPOKA« (Goriška Brda, SI)

Das Projekt OFFENE ORTE | LUOGHI APERTI | ODPRTI PROSTORI ist interdisziplinär angelegt, wobei das Hauptaugenmerk auf der bildenden Kunst, der Musik, der Literatur und der Medienkunst liegt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Alltagskultur und die »informelle« Kunst.